Kein Plan – Eine digitale Strategie haben nur 49% der Unternehmen

Sonstiges, Studien

Egal, ob im privaten Umfeld oder im Arbeitsleben, Bildung und Wirtschaft – die digitalen Veränderungen erfassen alle Bereiche unseres Lebens. Für Unternehmen bedeutet das insbesondere: Neue Technologien und veränderte Kundenerwartungen.

Dass für Unternehmen die Digitalisierung ein wichtiges Thema ist, ist mittlerweile angekommen, wie der „Transformationswerk Report 2016“ zeigt. Die Unternehmensführung sieht sich gut aufgestellt. Allerdings kommen die Mitarbeiter zu einer anderen Ansicht.

Durch alle Unternehmensbereiche hinweg herrscht Einigkeit darüber, dass das Ziel der digitalen Transformation die Sicherung der Zukunftsfähigkeit ist (90%). Dennoch verfügt nur knapp jedes zweite Unternehmen (49%) überhaupt über eine übergeordnete Strategie.

Digitale Produkte und Services im Kerngeschäft fehlen bei 42% der Unternehmen bislang vollständig. Eine effektivere, bereichsübergreifende Zusammenarbeit für eine digitale Strategie scheitert heute noch an Abteilungs- und Silodenken sowie mangelhafter interner Kommunikation.

Es fehlt an Wissen und Zeit für eine digitale Strategie

Fragt man die Unternehmen, was für die digitale Strategie am wichtigsten ist, wird bereichsübergreifend „Wissen/Knowhow“ (86.1%) mit klarem Abstand vor „Personalressourcen“ (80.0%) genannt.

Fragt man hingegen nach den konkreten, zusätzlichen Bedarfen an Ressourcen zum aktuellen Zeitpunkt, zeigt sich eine Auffälligkeit:

Der Mehrbedarf an Zeit (71.1%) liegt an zweiter Stelle – noch vor den relevanteren Ressourcen Technologie (69.3%) und Personal (67.1%).

Digitale Strategie - Relevanz und Bedarf

Management überschätzt sich selbst

Der Report zeigt, dass Management und Mitarbeiter unterschiedliche Sichtweisen auf die digitale Strategie im Unternehmen vertreten. So werden die Mitarbeiter nach Ansicht der Unternehmensführung ausreichend an den relevanten Entscheidungsprozessen beteiligt (53%). Diese Einschätzung teilen allerdings quer durch alle Bereiche nur 18% der Mitarbeiter.

Auch bezüglich der Digitalisierung von Arbeitsprozessen sowie der internen Vernetzung vertritt das Management eine weitaus optimistischere Einschätzung als die Mitarbeiter. Die Vertreter der Unternehmensführungen sehen sich primär für die digitale Strategie zuständig (73%) – aber nur 14% aller Mitarbeiter bewerten die digitale Kompetenz ihrer Chefs als hoch oder sehr hoch.

Insgesamt fordern Mitarbeiter von der Unternehmensführung vor allem bessere Information, eindeutige Zuständigkeiten und mehr Qualifizierung beim Aufbau digitaler Kompetenzen.

Vergleich von Grad der Unternehmensvernetzung und dem Bedarf

Digitale Strategie

Die digitale Kompetenz der Mitarbeiter ist der entscheidende Faktor für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens – dem Primärziel bei der digitalen Strategie.

Quer durch alle Unternehmensbereiche bewerten im Durchschnitt 80.0% aller Befragten diesen Aspekt als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. In dieser Frage herrscht also Einigkeit.

Anders sieht es aus, wenn die einzelnen Bereiche in Bezug auf ihre tatsächlich vorhandene digitale Kompetenz bewertet werden – zum einen in der Selbsteinschätzung und zum anderen in der Fremdeinschätzung durch die anderen Bereiche.

Digitale Kompetenzen in Selbst- und Fremdeinschätzung

Die Unternehmensführung schätzt sich und die eigene digitale Kompetenz zu 44.1% als „hoch oder sehr hoch“ ein (Top2-Bewertung). Diese Kompetenzzuschreibung für das Management teilen nur 13.9% aller Mitarbeiter. Die Abweichung beträgt 217%!

Die Unternehmensführung sieht sich also selbst als primär zuständig an, besitzt aber offensichtlich ein deutliches Kompetenzdefizit aus Sicht der Mitarbeiter.

Digitale Strategie - Digitale Kompetenz

Fazit:

„Es gibt keine Patentlösungen für die digitale Transformation, daher sind übergreifendes Lernen, mehr Vernetzung und bessere Kommunikation nach innen entscheidend.“ so Ingo Stoll, Geschäftsführer von neuwaerts, Gründer des Transformationswerks und Herausgeber der Studie.

 

„Um global wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen deutsche Unternehmen ihr Transformationstempo entscheidend beschleunigen. Dies kann nur gelingen, wenn Veränderungsprozesse strategisch auf allen Ebenen andocken und die verschiedenen Bereiche vernetzt auf ein Zielbild hinarbeiten. Entscheidende Impulse müssen jedoch von der Führungsebene ausgehen,“ kommentiert Managementberater und Mitherausgeber der Studie Dr. Willms Buhse. „Das Management muss sich digital weiterbilden und eine vernetzte, offene, partizipative und agile Unternehmenskultur vorleben.“

Der Report liefert, auch wenn die Umfrage nicht repräsentativ ist, Informationen und Hinweise, dass es bei der Digitalisierung mit Hilfe von Lösungen, die den Geschäftsprozess und die interne Kommunikation unterstützen noch in vielen Unternehmen hakt. Eine digitale Strategie ist erforderlich.

Wir unterstützen Sie mit Lösungen für eine digitale Strategie!

Zum Transformationswerk Report:
Die branchen- und bereichsübergreifende Studie wurde 2016 erstmals durchgeführt. Gemeinschaftliche Herausgeber sind die Unternehmen neuwaerts und doubleYUU. Basierend auf dem Modell des Transformationsrads von Dr. Willms Buhse untersucht der per Online-Befragung angelegte Report die Einschätzungen, Bedarfe und Herausforderungen der digitalen Transformation. Mit 1.060 Teilnehmern aus Mittelstand und Konzernen ist der TRANSFORMATIONSWERK REPORT 2016 die größte bereichsübergreifende Studie zum Thema digitale Transformation in Deutschland. Der Report wird ergänzt um zwölf Leitartikel renommierter Experten, wie u.a. Prof. Klemens Skibicki, Dr. Holger Schmidt und Tim Cole.

Die vollständigen Ergebnisse des Reports sind unter folgendem Link abrufbar: http://www.transformationswerk.de
Quelle: Transformationswerk Report